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Der E-Commerce Markt in Deutschland boomt unaufhaltsam. Nach Prognosen werden sich die B2C-E-Commerce-Umsätze in Deutschland im Jahr 2018 auf rund 64 Milliarden Euro belaufen. Mittlerweile bestellen 47 Millionen Menschen in Deutschland Produkte für private Zwecke über das Internet. Der E-Commerce Hype hat allerdings auch eine Schattenseite für die Händler: Die Betrugsversuche in Online-Shops steigen permanent an. Dies zeigt eine Umfrage von rund 130 Online-Shops in der DACH-Region.
1. CRIFBÜRGEL verdoppelt Bonitätsabfragen am „Black Friday“
Der aus den USA stammende „Black Friday“ gewinnt in Deutschland für Online-Händler immer mehr an Bedeutung. Die belegt eine aktuelle Analyse des Informationsdienstleisters CRIFBÜRGEL. So registrierte CRIFBÜRGEL am diesjährigen „Black Friday“ (23.11.2018) doppelt so viele Bonitätsabfragen seitens der Online-Shops (plus 115,5 Prozent) im Vergleich zu der durchschnittlichen Abfrageanzahl an einem normalen Freitag. Auch am „Cyber Monday“ (26.11.2018) wurden mehr Aktivitäten der Online-Schnäppchenjäger gemessen: Die Abfragen lagen mehr als ein Viertel (plus 28,2 Prozent) über den durchschnittlichen Abfragezahlen an einem Montag. Aber auch am Wochenende zwischen „Black Friday“ und „Cyber Monday“ waren Online-Shopper aktiv. Die Auskünfte lagen an beiden Tagen 44,7 Prozent über dem Mittelwert eines „normalen“ Wochenendes.
2. Anstieg der Betrugsfälle im Online-Handel
Im Zusammenhang mit den immer steigenden Zahlen im E-Commerce hat CRIFBÜRGEL in der DACH-Region eine Umfrage zum Thema Betrug im Online-Handel durchgeführt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden rund 130 Online-Shops zu ihren Erfahrungen zum Thema Betrug befragt. 97,4 der befragten Online-Shop Betreiber in Deutschland gaben an, schon einmal mit Betrug oder einem Betrugsversuch konfrontiert gewesen zu sein. Zudem sagten 71 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass der Betrug in ihren Shops angestiegen (52 Prozent) oder sogar stark angestiegen (19 Prozent) ist. „Mit der steigenden Zahl an Online-Shoppern geht auch eine Zunahme an professionellen und organisierten Betrugsversuchen einher. Diese sind meist schwer zu durchschauen und die Auswirkungen für die Händler reichen von finanziellen Einbußen über hohe juristische Kosten bis hin zu Reputationsschäden. Gerade für kleinere Betriebe kann das verheerend sein“, sagt Christian Bock, Geschäftsführer von CRIFBÜRGEL.
3. Betrugsformen: Zahlungsunfähigkeit, Angabe falscher Daten und Identitätsdiebsstahl als häufigste Betrugsformen
Die befragten heimischen Online- und Versandhändler sind am häufigsten von einer bewussten Zahlungsunfähigkeit der Kunden betroffen. Bei 67 Prozent der E-Commerce Unternehmen stellt die Zahlungsunfähigkeit der Kunden das größte Problem dar. Dabei ist den Bestellern bereits beim Kauf einer Ware bewusst, dass sie die Rechnungen nicht begleichen können. Mit der Angabe verfälschter Namens- oder Adressdaten mussten sich 62 % der befragten Unternehmen bereits auseinandersetzen. Zudem war mehr als die Hälfte der deutschen Online-Shops bereits damit konfrontiert, dass sich ein Kunde als eine komplett andere reale Person ausgegeben hatte (51 Prozent). Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Betrugsfälle sind das Resultat gestohlener Zahlungsdaten (z.B. Kreditkarten).
4. Schäden durch Betrug: 52 Prozent der Händler mit mehr als 10.000 Euro Schaden in einem Jahr
Für den Großteil (70 Prozent) der befragten Unternehmen lag der höchste, je erlittene Einzelverlustbetrag durch Betrugsfälle bei unter 5.000 Euro. Allerdings gab in Deutschland jeder fünfte Online-Shop an, dass er Verluste zwischen 5.000 und 10.000 Euro erlitten hat. Bei 6,7 Prozent lag der Einzelschaden durch Betrug bei über 25.000 Euro.
Gefragt nach der gesamten Schadenssumme, die in den letzten zwölf Monaten entstanden ist, lag diese bei 34 Prozent der deutschen Online-Shops bei unter 5.000 Euro. Allerdings erlitten 52 Prozent der Online-Händler einen Verlust von mehr als 10.000 EUR in nur einem Jahr.
5. 97 Prozent der Händler führen Maßnahmen gegen Betrugserkennung durch
Die Online-Shops in Deutschland setzen sich bereits intensiv mit dem Thema Betrug auseinander. So gaben 97 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie bereits Maßnahmen gegen Betrug durchführen. Dabei ist die manuelle Überprüfung durch Mitarbeiter die häufigste Maßnahme (64 Prozent). Ein Drittel der heimischen Online-Shops gibt außerdem an, als Methode zur Betrugsprävention eine eigene Kundenliste zu führen. 28 Prozent der E-Commerce Unternehmen nutzen auf Namens- und Adressebene sogenannte Fraud-Filter, um Betrug zu erkennen.
30 Prozent der Online-Shops in Deutschland führen Maßnahmen zur Betrugsprävention selber durch. 53 % der deutschen Unternehmen greifen zusätzlich auf externe Dienstleister zurück. „Eine gute Kombination zwischen Mensch und Maschine hat sich in der Betrugsprävention bewährt. Große Online-Shops haben mittlerweile eigene Abteilungen zur Betrugserkennung. Doch gerade kleinere oder mittlere Unternehmen haben oftmals nicht die Ressourcen, um sämtliche Prüfungen selber vorzunehmen. Hier bietet sich ein Outsourcing an, um noch effizienter gegen Betrüger vorzugehen“, sagt Christian Bock.
Über die Studie
Die Studie zum Betrug im Online-Handel wurde von CRIF im gesamten DACH-Raum durchgeführt. Befragt wurden rund 130 Online- und Versandhändler aus dem Kundenuniversum von CRIF / CRIFBÜRGEL in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Deutschland: rd. 40, Österreich: rd. 20, Schweiz: rd. 70).
Zur Messung der Kaufaktivitäten im Online-Handel erhob CRIFBÜRGEL die Abfragemengen von Unternehmen aus dem Bereich E-Commerce und Versandhandel, die die Risikomanagement-Lösungen von CRIFBÜRGEL im Rahmen des Bestellprozesses zur Identifikation und zur Vermeidung von Betrug und Zahlungsausfall nutzen. Damit lässt sich eine Zuordnung der Abfragen zu einem Tag herstellen.
Quelle: CRIF Bürgel GmbH
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Dieser Artikel wurde am 03. Dez 2018 in der Kategorie BÜRGEL, Wirtschaftsinformationen veröffentlicht.
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